Fixkosten im Rohbau gehören zu den zentralen Herausforderungen bei Bauprojekten. Sie fallen unabhängig vom Baufortschritt an und können durch Verzögerungen oder ineffiziente Prozesse zusätzlich steigen. Ob es sich um Kranmieten, Container oder Personalkosten handelt – jeder dieser Bereiche birgt Einsparpotenziale, wenn er durchdacht geplant und umgesetzt wird. In diesem Artikel beleuchten wir die häufigsten Fixkosten im Rohbau, geben konkrete Zahlenbeispiele und zeigen, wie optimierte Abläufe diese Kosten reduzieren können.
Die folgende Tabelle gibt eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Fixkosten im Rohbau bei einem durchschnittlichen Rohbauvolumen von 8M€. Eine detaillierte Erklärung der einzelnen Posten folgt im Anschluss.
Krane sind das Rückgrat jeder Baustelle und treiben den Baufortschritt voran. Gleichzeitig zählen sie zu den größten Fixkosten. Ein Obendreher kostet monatlich zwischen EUR 6.000 und 8.000. Hinzu kommen die Personalkosten für einen Kranführer, der etwa EUR 6.000 im Monat kostet.
Bei einem Projektvolumen von EUR 8 Millionen mit drei Kränen entstehen so durchschnittliche Fixkosten von EUR 25.000 pro Monat.
Um diese Kosten zu senken, bietet es sich an, die Kranlogistik zu optimieren. Eine präzise Planung, bei der die Kräne nur so lange wie nötig gemietet werden, und eine bedarfsgerechte Disposition können Miet- und Personalkosten erheblich reduzieren.
Container sind unverzichtbar für den reibungslosen Ablauf eines Bauprojekts. Sie dienen als Büros, Lagerflächen oder Sanitäranlagen. Die Mietkosten variieren je nach Containerart: Bürocontainer kosten monatlich zwischen EUR 240 und 450, Lagercontainer zwischen EUR 80 und 170 und Sanitärcontainer zwischen EUR 230 und 380.
Für ein mittelgroßes Bauprojekt mit einem Volumen von etwa EUR 20 Millionen und 20-35 Containern entstehen dadurch Fixkosten von EUR 4.000 bis 13.200 monatlich.
Eine regelmäßige Bedarfsanalyse hilft, die benötigte Anzahl von Containern zu reduzieren und Kosten zu sparen, ohne die Infrastruktur der Baustelle zu gefährden.
Gerüste sind essenziell, um Arbeiten in großer Höhe zu ermöglichen. Die Kosten liegen bei etwa 30 bis 40 Cent pro Quadratmeter pro Woche.
Für ein vierstöckiges Gebäude mit einer Fassadenfläche von 5.000 Quadratmetern summieren sich die Fixkosten auf etwa EUR 7.000 pro Monat.
Eine enge Abstimmung mit den beteiligten Gewerken kann die Mietzeit der Gerüste reduzieren und so die Kosten minimieren. Durch eine frühzeitige Planung wird sichergestellt, dass die Gerüste nur dann benötigt werden, wenn sie tatsächlich genutzt werden.
Schalungen sind für Betonarbeiten unerlässlich, verursachen jedoch hohe Kosten. Die Mietkosten liegen bei etwa EUR 5 bis 20 pro Quadratmeter und Tag.
Für größere Projekte mit einem Volumen von mehr als EUR 5 Millionen summieren sich die monatlichen Fixkosten auf EUR 15.000 bis 45.000.
Bei längerfristigen Bauvorhaben kann der Kauf von Schalungen wirtschaftlicher sein als die Miete. Ein Vergleich der Gesamtkosten im Vorfeld hilft, die richtige Entscheidung zu treffen und unnötige Ausgaben zu vermeiden.
Die Personalkosten stellen bei vielen Bauprojekten den größten Fixkostenblock dar. Poliere verdienen monatlich zwischen EUR 8.000 und 12.000, Bauleiter zwischen EUR 9.000 und 15.000 und Projektleiter zwischen EUR 11.000 und 13.000.
Bei einem typischen Bauprojekt mit einem Volumen von EUR 8 Millionen summieren sich die monatlichen Personalkosten auf etwa EUR 58.000.
Durch den Einsatz digitaler Baustellenmanagement-Tools lassen sich Prozesse optimieren und der Personalaufwand effizienter gestalten. So kann nicht nur Zeit, sondern auch Geld gespart werden.
Auch Strom und Wasser sind unverzichtbar für jede Baustelle – und verursachen erhebliche Fixkosten. Die Mietkosten für Baustromverteiler liegen bei etwa EUR 40 bis 70 pro Monat. Der durchschnittliche Stromverbrauch beträgt 5.500 kWh pro Monat, was bei einem Preis von 30 Cent pro kWh Kosten von EUR 1.650 verursacht.
Der Wasserverbrauch beläuft sich auf etwa 130 bis 140 Kubikmeter pro Monat, was bei einem Preis von EUR 4,50 pro Kubikmeter Kosten von EUR 590 bis 765 bedeutet.
Insgesamt entstehen so bei einem Projekt mit einem Kran, Stromverbrauchern wie Beleuchtung oder Bauaufzüge und Wasserverbrauch ohne Betonherstellung Fixkosten von etwa EUR 2.300 pro Monat.
Smarte Überwachungssysteme können helfen, den Verbrauch zu reduzieren und die Kosten im Rahmen zu halten.
Fixkosten im Rohbau hängen stark von der Projektgröße und -dauer ab. Ein mittelgroßes Projekt mit einem Volumen von EUR 8 Millionen kann monatlich folgende Fixkosten verursachen:
Durch präzise Planung, den Einsatz moderner Technologien und eine transparente Kostenkontrolle lassen sich diese Fixkosten erheblich reduzieren. Wer die Prozesse auf der Baustelle effizient gestaltet, kann nicht nur Geld sparen, sondern auch den Baufortschritt nachhaltig optimieren.